Christusgemeinschaft
Oer-Erkenschwick e. V.

Monatsgedanken

Monatsgedanken November 2022

Dunkelheit u Licht 2211 FotorWeh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen,
die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen,
die aus sauer süß und aus süß sauer machen!

 Jesaja 5,20

 

Der November ist nicht nur - wie so oft - ein trüber, dunkler Monat, sondern in diesem Jahr nochmals verschärft düster in einer dunklen Zeit. Wer hätte vor einem Jahr gedacht, was da auf uns zukommt!? An dieser Stelle kann jede und jeder von dem erzählen, was sich im persönlichen Leben bisher verändert hat oder was noch zu befürchten ist. So schnell wandelt sich Beständiges in Unbeständiges! Längst ist angekündigt, dass selbst die Weihnachtsbeleuchtung das Jahresende nicht viel heller machen wird, da sie in vielen Städten sparsam oder gar nicht sichtbar sein soll. Selbst die feuchten Novembernebel werden nicht in den Häusern weggeheizt, da auch hier Energiesparen angesagt ist. Dabei ist der November erst der Auftakt des Winters! Für nicht wenige wird es in ihm langsam aber sicher auch um existentielle Fragen gehen, - am Anfang eines wohl dunklen Tunnels.
Doch so einseitig und trostlos ist das Leben natürlich nicht für alle. Mit  Bertold Brecht kann man sicher feststellen: „Ist das nötige Geld vorhanden, ist das Ende meistens gut.“ Es trifft – und das ist nicht neu in der Geschichte der Welt – bei weitem nicht alle gleichermaßen. Der deutsche Staat ist 2022 mit der schwer vorstellbaren Summe von 1,1 Billionen Euro verschuldet. Aber wer sich verschuldet, muss jemanden haben, der dieses Geld hat und ihm leiht. Oder wieder mit Brecht gesagt: „Denn die einen sind im Dunkeln-Und die andern sind im Licht.“ Geschäfte im Dunkeln gibt es bekanntermaßen zuhauf und nicht nur im November. Die großen und kleinen Betrüger sind stets auf dem Plan und auf der Höhe der Zeit, seien es große Konzerne, kleine Betriebe od
Licht Dunkel 2 2211 Fotorer windige Privatleute. Ihre Geschäftsmodelle beruhen - keineswegs als Ausnahme – oft auf Lügen oder Verdrehung von Fakten, die aus schwarz weiß machen, aus süß sauer oder und umgekehrt. Wer genau hinter welchen Machenschaften steckt, bleibt nicht selten verborgen, denn „(…) man sieht nur die im Lichte. Die im Dunkeln sieht man nicht.“ (Brecht) Und genau deshalb werden sie auch selten zur Verantwortung gezogen.
Genau in diese Welt führt der wenig erheiternde, aber zugleich erhellende Monatsspruch aus dem biblischen Jesaja-Buch. Jesaja war ein Prophet, der zwischen um 740 und 700 v. Chr. in Jerusalem und Juda (Nordreich und Südreich) wirkte. Es war eine Zeit, in der eine ganze Bevölkerungsgeneration verarmte, was nicht zuletzt einer korrupten, ausbeuterischen Oberschicht zuzuschreiben war. Hilfe von den Regierenden zu erwarten, war ein vergeblicher Wunsch, denn: „Mein Volk, deine Führer verführen dich und verwirren den Weg, den du gehen sollst!“ so sagt es Jesaja (3,12b) Diese „Elite“ war
aber blind für die nicht zuletzt durch sie verursachten Missstände und glaubte zudem noch, sich im Recht zu befinden, wie sie das Unrecht nannten, - und somit eben Böses auch noch legitimierten. Alle auch heute noch bekannten wirtschaftlichen Tricks zur eigenen Gewinnmaximierung inclusive Rechtsbeugung wurden angewendet. (s. Jes.5,23). Die Ursache für dieses Verhalten liegt für Jesaja auf der Hand. Sie sind verantwortungs-los, weil sie sich nicht mehr vor Gott verantworten, der dies alles so nicht will (Jes.3.8). Aber wie manche Regierenden und manche Völker in den Jahrhunderten davor und danach, waren sie selbst sogar davon überzeugt: Gott ist mit uns. Konnte man nicht sehen, dass ihr Wirtschafts- und Gesellschaftssystem über Jahrzehnte gut funktionierte? Das ist doch der Beweis für einen richtigen Weg!
Dem Propheten Jesaja fiel die unangenehme Aufgabe zu, dem Volk und seinen Regierungen zu sagen, dass der gerechte Gott nicht länger mit ihnen ist. Weh denen die dieses System betreiben! Zugehört hat ihm aber kaum jemand. Offensichtlich sind große Veränderungen in Staat und Gesellschaft damals wie heute nur über Kat
astrophen zu erreichen. Es sollte zwar noch ein paar Jahre gut gehen, bis das „Wehe“ des Jesaja Wirklichkeit wurde, aber es traf ein. Um 721 v.Chr wurde das Nordreich Israels durch die damalige Weltmacht Assur ausgelöscht. Ein Großteil der Bevölkerung wurde deportiert, was auch heute keine unbekannte Kriegsfolge ist. Eine dunkle Epoche begann. Die historisch-kritische Betrachtung sieht die Ursache dieser staatlichen Katastrophe u.a. in schweren außenpolitischen Fehlern der Führung des Nordreichs. Aber für Jesaja war der Fall klar: Gott selber hatte dem israelischen Gesellschaftssystem ein Ende gesetzt (Jes. 10,5).
So also ist der „liebe Gott“ wie ihn nicht nur Kinder gelegentlich nennen! Er führt seine Leute ins Unglück und stellt Lebensquittungen für Wohl- und Fehlverhalten aus! Eine mögliche, aber letztlich falsche Schlussfolgerung!
Abge
Licht Tunnel 2211 Fotorsehen davon, dass Gott gar nicht eingreifen muss, damit menschliche Irrwege sich irgendwann und manchmal automatisch von einem Wohlzustand in ein Wehe verwandeln, kennt und vergisst Jesaja auch die liebende Seite Gottes nicht, die den Menschen wieder zurück auf einen guten Weg bringen will. Und so verbindet Jesaja die Dunkelheit wieder mit dem Licht und weiß: „(…) es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.“ Gott wendet sich seinem Volk neu und aufbauend zu oder besser gesagt, jenen die ihn auch in dunklen Stunden suchen!
Wer dunkle Wege mit Gott geht, darf gewiss sein, dass sie oft gegen den Augenschein ins Licht führen können, nicht nur im dunklen

November Anno Domini 2022

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