Christusgemeinschaft
Oer-Erkenschwick e. V.

Monatsgedanken

Monatsgedanken Oktober 2022

Queen Elisabeth II 2210 Fotor
Groß und wunderbar sind deine Taten,
Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung.
Gerecht und zuverlässig sind deine Wege,
du König der Völker.

Offenbarung 15,3

 

Es erübrigt sich, diese alte Dame auch für die Generation U30 vorzustellen, denn in den nicht ganz 100 Jahren ihres Lebens ist sie den meisten Erdenbürgern irgendwo schon einmal mindestens im Bild begegnet. Anlässlich ihres Todes im letzten Monat titelte das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL seinen Nachruf mit: >Die letzte Majestät<. Damit sollte wohl u.a. ihre herausgehobene Stellung innerhalb der monarchischen Herrscher und Herrscherinnen unterstrichen werden, - gewissermaßen als Königin der Königinnen und Könige. Was aber war an ihr so außergewöhnlich?
Wer historisch ein wenig mehr interessiert ist, weiß, dass sie mehr als 70 Jahre nicht nur die Queen Englands, sondern die Queen des sog. BRITISH EMPIRE im BRITISH COMMENWEALTH war.Queen Elisabeth II Briefmarke 2210 Fotor Dazu gehörten 56 Staaten in denen die Queen formal Staatsoberhaupt war, bis zuletzt etwa in Kanada, Australien und Neuseeland. Aber kaum ist ihr Sarg in der königlichen Gruft beigesetzt mehren sich die Stimmen, die eine Monarchie nicht als Staatsform wollen. Eine Republik erscheint demokratischer, nicht nur, weil jeder und jede mal die Chance haben sollte Staatsoberhaupt zu werden. Aber auch das ist eine große Illusion, denn Macht und Herrschaft im demokratischen Gewand muss keineswegs automatisch volksnäher sein. Nicht nur Corona-Gegner würden dem sicherlich zustimmen. Gerechtes und zuverlässiges Regieren wird oftmals von vielen vermisst. So ist auch in Demokratien deren Wortherkunft „Volks-Herrschaft“ oftmals zu hinterfragen. In wahren Demokratien allerdings können die Herrschenden immerhin ausgetauscht werden. Doch manche Wählerin und mancher Wähler kennen selbst dort das Sprichwort: „vom Regen in die Traufe kommen“.
Das sich dahinter verbergende Problem ist zudem zeitlos und über Jahrtausende ungelöst. Ein Beispiel: Im alten Israel vor rund 3000 Jahren kannte man ein demokratisch anmutendes System. Es war die Zeit der Richter und Richterinnen um 1200 v.Chr. Diese wurden quasi von den Stämmen in ihr Amt berufen. Abseits ihrer dazu notwendigen Eigenschaften wie z.B. Tapferkeit, Weitsicht, Gerechtigkeit mussten sie vor allem eine lebendige Gottesbeziehung aufweisen, sich somit als im Dienste Gottes stehend verstehen. Diese Richterzeit war durchaus eine erfolgreiche Zeit für das Volk Israel. Ein Königtum war dort unbekannt, ganz im Gegensatz zu den anderen Völkern um Israel herum. Aber die Menschen der Welt gleichen sich nur zu oft in dem Gedanken: Was andere haben, wollen wir mindestens auch, denn alles andere wäre doch ungerecht!? In der Bibel wird diese Geschichte so erzählt (1.Sam 8,1-22): Als der alte Richter Salomo die eigenen Tod vor Augen hatte, setzte er ganz undemokratisch seine beiden Söhne als neue Richter ein. Hinzu kam, dass sie offensichtlich für diesen Job wenig qualifiziert waren. Jedenfalls nehmen das die anderen Stammesältesten zum Anlass für ihre sicher schon längst gereifte Forderung: „So setze nun einen König über uns, der uns richte, wie ihn alle Völker haben.“ Damit soll der Herrschaftsposten Nr. 1 besetzt werden. Interessant ist die im Text überlieferte Antwort des Gottes Israels, der Samuel erläutert, dass hinter dem Königswunsch eine über Jahrzehnte längst vollzogene Abkehr von Gott steht, der die Stellung Nr. 1 als Jahwe, der „König“ Israels inne hatte. Samuel bekommt gleichwohl den Auftrag von diesem Gott, den Wunsch des Volkes zu erfüllen, allerdings verbunden mit der mahnenden Aufzählung der Konsequenzen: Ein menschlicher König wird Steuern für sich verlangen – oft mehr als dem Volk lieb sein wird, er wird Söhne als Krieger gegen den Willen der Eltern einziehen, er wird Ländereien beanspruchen und bewirtschaften lassen, er wird Einkommenssteuern einziehen und zu Abgaben (heute Umlagen oder Solis genannt) verpflichten ohne zu fragen. Doch auch diese Liste brachte das Volk Israels nicht von ihrem Wunsch ab und so begann die Königszeit in Israel. Nicht wenige ihrer Könige waren jedoch im Zuge der Jahrhunderte keineswegs Diener Gottes, sondern Herren ihrer Interessen. 1000 Jahre später fasst Jesus das in andere Worte: „Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an.“ (Markus 10,42) Hat sich daran viel geändert? War etwa Elisabeth wirklich anders? Queen Elisabeth II Sarg 2210 FotorAbgesehen davon, dass sie aufgrund ihrer Einbindung in eine moderne Verfassung (konstitutionelle Monarchie) nicht direkt für das politische Tagesgeschehen verantwortlich war, warf man ihr vor, dass sie sich nie eindeutig zur kolonialen Vergangenheit ihres Empires äußerte und sich für dieses Erbe entschuldigte. Aber gerade auch aus den (ehemaligen) Kolonien kamen dieser Tage auch andere Wertungen Beispielsweise auf den Salomonen bezeichnete man die Queen als "Fau Ni Qweraasi", was so viel bedeutet wie " Beschützerin der Menschen". Aus welchem Geist aber nahm sie diese Rolle ein? DER SPIEGEL hat dafür nur einen Nebensatz gefunden. Sie sei eine „gottesfürchtige Monarchin“ gewesen, so ist dort zu lesen (Nr.37, 10.09.22). Dabei liegt darin genau der Hauptsatz ihres langen Lebens. In ihrer letzten Weihnachtsansprache sagte sie über Jesus, den Christus Gottes: „Seine Lehre ist der unerschütterliche Fels meines Glaubens.“ Etwa einen Monat vor ihrem Tod im August diesen Jahres äußerte sie: „Mein ganzes Leben lang haben mich die Botschaft und die Lehren Christi geleitet und in ihnen finde ich Hoffnung (…)“.
Sie wusste also zeitlebens, dass es über ihr als Königin einen König gibt, der als Herrscher über die Schöpfung letztlich auch die Welt geschaffen hat und als solcher gerecht und zuverlässig war und ist. Genau das ist die Botschaft des Monatsspruchs, den sie gewiss gerne zitiert hätte.
Die Queen ist nun Geschichte und sie wird sehen, was sie geglaubt hat. Gott aber ist als wahre „letzte Majestät“ gestern, heute und morgen ein Gott nicht nur für Könige, sondern für alle Menschen, die mindestens ahnen, dass er über den Sorgen des Alltags zuverlässig an unserer Seite steht, gewiss auch im

im Oktober Anno Domini 2022

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