Christusgemeinschaft
Oer-Erkenschwick e. V.

Monatsgedanken

Monatsgedanken August 2018

Gott ist die Liebe,

und wer in der Liebe bleibt,

bleibt in Gott

und Gott bleibt in ihm.

1.Johannes 4,16

Es gibt wohl niemanden auf diesem Planeten, für den das Wort LIEBE nicht eine positive Bedeutung hat. Und selbst in der enttäuschten Liebe bleibt deren guter Kern erhalten, auch wenn der Ballon längst zerplatzt ist und die Reste am Boden liegen. Manchmal ist es aber nicht der große Knall, sondern ein langsamer Prozess, an dessen Ende die Luft raus ist, wie man so sagt. Und vielleicht ist deshalb die Liebe als solche schwer zu fassen und eine Verständigung über die Liebe gar nicht so einfach. Dazu trifft wohl ein bekannter Spruch den Nagel auf den Kopf: Liebe kann man nicht beschreiben, Liebe muss man praktisch treiben. Dies ist das große Thema des Verfassers des ersten Johannes-Briefes der Bibel: „Wer nicht liebhat, der kennt Gott nicht; denn Gott ist die Liebe“ (1. Joh.4,7). Damit ist vieles gesagt. Liebe hat ihren Ursprung bei Gott. Sie ist nicht einfach nur  ein menschliches Gefühl, das in der Geschichte der Evolution des Menschen entstand, quasi als Schwester der Aggression, die im Leben beide ihre Funktion haben, wie u.a. Biologen und Soziologen erklären würden. Das deutsche Wort LIEBE ist überdies missverständlich. Man kann seine Frau lieben oder Schokoladeneis und vieles mehr.  Im griechischen Urtext des Neuen Testaments der Bibel gibt es mehrere Worte, die wir im Deutschen einfach mit LIEBE übersetzen: agapao und phileo. Die letztere bezeichnet eine Form der partnerschaftlichen, gegenseitigen Menschenliebe, während Agape die voraussetzungslose, uneigennützige Zuwendung zum Nächsten bedeutet. Agape steht damit in direktem Zusammenhang mit der christlichen Nächstenliebe und der Feindesliebe. Unsere menschliche Liebe ist nur zu oft an Voraussetzungen gebunden: an äußere Erscheinungen oder bestimmte Eigenschaften unserer Mitmenschen. Auch Christen kommen da nicht aus ihrer menschlichen Haut heraus. Und so ist es treffend und unangenehm zugleich, wenn Jesus dem entgegenhält: „Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, ist das etwas Besonderes? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen“ (Matth 4, 47) Aber wie soll man das „praktisch“ treiben oder umsetzen? Wie soll man in dieser Liebe (Agape) bleiben? Vor fast 40 Jahren gab es ein Attentat auf den Papst Johannes Paul II., das dieser knapp überlebte. Noch im Krankenwagen vergab er dem Attentäter und besuchte ihn später im Gefängnis. Also, geht doch? Wenn man Papst ist, aber wir sind eben nicht Papst. Es ist auch leicht „daher gebetet“: „….wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“. Und dann kommt der Alltag…..  Genau hier machen sich Christen oft angreifbar. Um nicht bei der Klage des eigenen Scheiterns stehenzubleiben, bleibt nur im übertragenen Sinne die Blickrichtung zum Himmel. „Gott ist die Liebe“ so ruft der Verfasser des Johannesbriefes. Er wendet sich in seinem Gesandten Jesus voraussetzungslos jedem Menschen zu. Erst aus seiner Agape heraus kann unsere Liebe wachsen und sich verändern. Sie braucht die Nähe zum Ursprung der Liebe und zur christlichen Gemeinschaft. „Darin steht die Liebe: nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt hat“. (1.Joh. 4, 10) Menschliche Liebe ist allzu vergänglich, aber die Liebe Gottes bleibt. So gibt es keinen besseren Weg, als sich dieser Liebe zuzuwenden. Die Liebe Gottes ist die Voraussetzung, sich unserem Mitmenschen mit Agape zuwenden zu können. So hat Jesus auf die Frage, was das Wichtigste sei im Leben, keine andere Antwort als diese: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand“.
Lassen wir als Christenmenschen oder solche, die es werden wollen, die Herzen zum Himmel fliegen im August Anno Domini 2018!

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