Christusgemeinschaft
Oer-Erkenschwick e. V.

Monatsgedanken

Monatsgedanken November 2025

Gott sucht 25111

 

 

Gott spricht:
Ich will das Verlorene wieder suchen
und das Verirrte zurückbringen
und das Verwundete verbinden
und das Schwache stärken.

 

 

 

 

Der Monat November ist nicht gerade als Stimmungsaufheller bekannt. Temperaturen und Tageslängen nehmen rasant ab, Stürme und Schmuddelwetter dagegen deutlich zu. Abgerundet wird die Trübnis noch durch einige Gedenktage wie Allerheiligen (kath.) und den evangelischen Ewigkeitssonntag (sog. „Totensonntag“), in denen Tod und Vergänglichkeit im Vordergrund stehen. Keineswegs bleibt die damit ausgelöste Herbststimmung aber draußen vor der Tür. Sie zieht bekanntermaßen nach innen und beeinflusst auch unseren Hormonhaushalt z.B. durch das zunehmende Melatonin („Müdigkeitshormon“ oder das abnehmende Serotonin („Glückshormon“). Kurz gesagt: es baut sich so eine sicher vielen Menschen bekannte Herbststimmung auf, die auch viele deutsche Dichter treffend beschrieben, wie etwa Heinrich Heine (1834): „Das gelbe Laub erzittert, es fallen die Blätter herab; Oh, wie mir das Herz auch zittert, Und wie so bleich ich erblass!“
Doch können wir uns ja durchaus damit trösten, dass es bald einen neuen Frühling gibt, der alles wieder ins Positive wendet.
Bei den Jahreszeiten können wir das ja sicher wissen. Aber wie steht es mit den Herbststimmungen im Leben? Eine solche Lebenskrise ist der historische Hintergrund des o.g. Monatsspruches. Damals wie heute war der in unserer Zeit sog. „Nahe Osten“ immer wieder Kampfgebiet und Interessenssphäre der (damaligen) Großmächte. Das kleine Staatengebilde Israel und Juda hatte dem oftmals wenig entgegenzusetzen. Und nicht viel anders als in der Gegenwart versuchten die übermächtigen Sieger durch einen Bevölkerungsaustausch ihre eroberten Gebiete abzusichern. So ist seinerzeit ein Mann namens Hesekiel mit einem großen Teil der judäischen Bevölkerung etwa um 597 v.Chr. ins babylonische Exil verschleppt worden. Einige Jahre später wurde er dort von Gott zum Propheten berufen (z.B. Hes.2,1 u.4.) und so zum Sprachrohr Gottes. Was er zu sagen hatte, war den Verschleppten unangenehm und unglaublich. Er brandmarkte zunächst das antisoziale und antigöttliche Verhalten des Volkes damals in der Heimat, das letztlich die Strafe Gottes nach sich zog (s.Hes.7); und ins Exil (Hes.11,16) führte. Wer hört das schon gerne? Der Zwangsaufenthalt im fremden Land dauerte überdies viele Jahrzehnte und die Hoffnung auf Rückkehr und darin auf einen neuen Frühling versank in der Alltagstrübnis. Aber in diese anhaltende Depristimmung hinein verkündet Hesekiel auch, dass Gott keinen Gefallen an seiner Strafe hat, denn er ist ein Gott der Liebe, der sich den Verlorenen zuwenden will, die sich auf falschen Wegen verirrt haben. Er wird ihre Wunden heilen und den Schwachen wieder aufhelfen (Hes.33,11), so prophezeit es Hesekiel gegen allen Augenschein. Doch daür gibt es eine Bedingung, die Einsicht in eigenes Fehlverhalten und darauf gegründete Umkehr zurück auf den Weg Gottes (Hes. 36,31). Aber wer kennt das nicht, Lebenssackgassen zu verlassen ist nicht leicht. Menschen können dazu oft nur den ersten Schritt tun, denn das dazu notwendige, ganz anders tickende Herz muss Gott selber geben (Hes.36,26-27). Erst auf dieser Grundlage konnte die Hoffnung auf einen neuen Frühling des Volkes Israel wachsen. Doch Hesekiel ging es nicht anders als vielen seiner Propheten-Kollegen vor und nach ihm. Zum einen trifft er auf ein „widerspenstiges Volk“ (s.Hes.2,3f.) das zuhört, aber nicht erhört (Hes.3,7) und zum anderen war seine Lebenszeit vor dem eintretenden neuen Frühling in der alten Heimat zu Ende. So erlebte er die vollständige Realisierung des Gottes Wortes (s. Monatsspruch) nicht mehr, die dann etwa um 540 v.Chr. durch den persischen König Kyros II. eingeleitet wurde.
Längst sind diese Ereignisse im Meer der Geschichte verschwunden. Aber hat sich das Leben auf diesem Planeten wirklich geändert? Verlorenheit, Verwirrungen, Verwundungen und Lebensschwächen gehören auch in unserer Zeit für ganze Völker und Menschen zum Alltag. Doch auch heute können wir auf einen unveränderten Gott setzen, der den Planeten in seiner Hand hat und der sich trotz unseres Versagens um unser Leben mit jener Liebe kümmert, die schließlich in Jesus Christus ihren Höhepunkt erreichte! Mit den Worten des zeitgenössischen Prophetenkollegen Jeremia zu sagen: „Es gibt eine Hoffnung für deine Zukunft“ (Jer.31,17), egal wie deine Gegenwart aussieht! Schließlich ist mit Jesus als dem Christus Gottes eine unzerstörbare Hoffnung in die vielfältigen Dunkelheiten unserer Tage gekommen. Sie bringt für jeden ein helles Zukunftslicht, der sich ihm anvertraut, auch im stürmischen und trüben 

 

November Anno Domini 2025

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