Christusgemeinschaft
Oer-Erkenschwick e. V.

Monatsgedanken

Monatsgedanken Juni 2025

Straßenmenschen 2506 Fotor

 

 

 

 

 

Mir aber hat Gott gezeigt,
dass man keinen Menschen unheilig
oder unrein nennen darf.

Apg 10,28

 

Wir sind doch alle Menschen und alle Menschen sind gleich, gleich viel wert und haben die gleichen Menschenrechte! Das ist doch völlig klar und unbestritten!
Soweit – so gut und so theoretisch.
Unsere Alltagserfahrungen sind aber ganz andere und ebenso unsere eigenen Alltagshandlungen und Gedanken! Wo immer wir auf Menschen treffen, bewerten wir sie geradezu automatisch. Da ist zunächst unsere Brille, die im Handumdrehen optisch in „gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ unseren Blick auf Menschen in eine Sympathieschublade einordnet. Dazu gesellen sich sofort Eindrücke über die wahrgenommene Körpersprache und das Verhalten. Zudem stellt uns unser Gedächtnis sofort Erfahrungen und Informationen zur Verfügung, die wir im Laufe unseres Lebens aufgenommen und die uns nicht selten anerzogen wurden. „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“, so textete der Liedermacher F.J. Degenhardt schon vor Jahrzehnten. Und natürlich gehören dazu auch religiöse Stereotype mit denen wir uns auf dem richtigen und andere auf dem falschen Wege wähnen. Nicht selten waren und sind das sogar Jahrzehnte laufende Motoren und Stabilisatoren von Kriegen.
So sind Bewertungen, Abwertungen, Umwertungen, Würdigungen und Herabwürdigungen zutiefst menschlich.
Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass „menschlich sein“ nicht an sich positiv ist und nur zu oft an Gottes guter Ordnung vorbei geht. In diesen Kontext führt auch der Monatsspruch aus der Apostelgeschichte des Lukas. Jesus von Nazareth der spätere Christus lebte in einer Zeit gesellschaftlicher und religiöser Gegensätze, - nicht anders als zu allen und auch zu unseren Zeiten. Wer richtig lebte und wer falsch, was die einzig akzeptierte Lebensgrundlage war, das war klar in die jeweiligen Ansichten der gesellschaftlichen Gruppen eingebettet. Das genannte Kapitel 10 berichtet, wie selbst die oft so verstandene Nr. 1 der Jünger – der Apostel Petrus -in seinen erlernten Denkmustern gefangen war, die ihm klar vorgaben, wer zu den wirklich Heiligen gehörte in jenem Spannungshorizont von Judenchristen, Heidenchristen, Juden und Römern. Genau gegen dieses Schubladendenken hatte sich Jesus gewandt und deutlich gemacht, dass Gott Menschen nicht klassifiziert. Die im katholischen Horizont so verstandenen Nachfolger des Petrus als Päpste, hatten dies unlängst im guten Geist des Monatsspuchs aus der Apostelgeschichte unterstrichen. Sowohl Papst Franziskus wie der neue Papst Leo XIV stellten heraus, dass christliche Nächstenliebe nicht abgestuft werden darf. Sie kritisierten darin u.a. den amtierenden Vize Präsident J.D. Vance, der genau dies im Blick auf die amerikanische Gesellschaft tat. „Jesus verlangt von uns nicht, unsere Liebe zu anderen abzustufen“, - so hatte es in diesem Jahr der spätere Papst Leo als Kardinal bereits zusammengefasst. Der Monatsspruch nach den Worten von Petrus, sagt genau dies. Aber Petrus hat seine Erkenntnis nicht aus einem Seminar über Nächstenliebe, sondern aus seiner Verbindung mit Gott. Es lohnt sich, einmal das gesamte Kapitel zu lesen!
Wie Petrus sind auch wir nicht in der Lage uns einfach so aus der Umklammerung unserer Erziehung und Lebensbezüge zu lösen. Erst durch die Hinwendung zu Gott im Gebet überwindet Petrus seine Denkmuster und wird von ihnen befreit zu einem neuen Denken, das Jesus in diese Welt brachte.

Könnte das nicht auch für uns der Anfang für einen anderen Blick auf die Menschen sein, denen wir begegnen, nicht nur in diesem

Juni Anno Domini 2025


© D.E.

 

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