Christusgemeinschaft
Oer-Erkenschwick e. V.

Monatsgedanken

Monatsgedanken Mai 2025

Zu dir rufe ich, HERR; denn Feuer hat das Gras der
Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf
dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld
schreien lechzend zu dir; denn die Bäche sind
vertrocknet.

Joel 1,19-20

Dürre 2505 Fotor

Sieht es in Ihrem Garten oder in Ihrer Gegend auch so aus? Oder befürchten Sie, dass es auf unserem Planeten so kommen wird? Wer denkt bei diesem Monatsspruch nicht spontan an die in unserer Zeit auf vielen Ebenen thematisierte, menschengemachte Klimaerwärmung mit demnächst wieder großflächigen Waldbränden?
Doch die o.g. Beschreibung stammt nicht von den Klimapropheten dieser Tage, die sich durch einen trocknen Mai bestätigt sehen könnten. Wir wissen sehr wenig über den alttestamentlichen Propheten Joel, der uns obige Zeilen überlieferte. Es ist nicht einmal klar, wann genau er lebte in einer Spanne zwischen dem 9. und 4. Jh. v.Chr. Die vier Kapitel seines Buches sind aber ohnehin zeitlos. Jene die Menschheitsgeschichte begleitenden Naturkatastrophen sind nicht als solche sein Hauptthema, denn sie gehörten damals wie heute zum Alltag. Genauso beschäftigte die Menschen über die Zeiten hinweg, die Frage nach den Ursachen für solche Ereignisse. Und da würde Joel abseits wissenschaftlicher Kenntnisse höchst wahrscheinlich und nicht überraschend auch zu der Schlussfolgerung kommen, dass Katastrophen maßgeblich durch Menschen verursacht werden. Wie alle seine Prophetenkollegen im AT sieht er in der Abkehr der Menschen von Gott, die Ursache der Bedrückungen (vgl. z.B. Hosea 4,1-3). So stellte sein Prophetenkollege Jesaja nüchtern fest: „Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie haben die Gesetze übertreten, das Gebot missachtet und den ewigen Bund gebrochen.“ Dazu gehören für die alttestamentlichen Propheten gleichermaßen Naturgesetze wie auch moralische Anforderungen. Es braucht nicht einmal einen strafenden Gott, denn die Probleme schaffen sich die Menschen schon selbst, wenn sie die heilsamen Wege Gottes verlassen. So schließen die Propheten unisono.
Genau in diese Richtung geht auch die Botschaft Joels, wenn er an anderer Stelle ausruft: „Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! (Joel 2,13). Das Kleiderzerreißen war im Orient ein vielfach praktizierter Brauch, um Bestürzung, Trauer und Leid auszudrücken. Doch Joel will mehr als diese „Symbolpolitik“, wie wir heute sagen, sondern innere Besinnung aus der heraus erst ein anderes Handeln erwachsen und eine Umkehr einleiten kann, die letztlich zurück auf die guten Wege Gottes führt. Dabei hat Joel nicht nur das Volk Israel im Blick, sondern universal die „Nationen“(s. Joel 4,12), denn Menschen sind überall auf der Welt gleichsam zum Guten oder Bösen fähig und aus der gleichen Erde geformt.
So weist uns Joel letztlich heute auf unsere Seelendürre hin, verursacht u.a. durch Egoismus, Lieblosigkeit und soziale Kälte, letztlich aber auf die Missachtung der gottgeschaffenen Lebensgrundlagen, denn wie sagte sein Prophetenkollege Micha: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Micha 6,8).

Was machen wir persönlich mit diesen Worten von gestern heute im

 

Mai Anno Domini 2025?

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