Christusgemeinschaft
Oer-Erkenschwick e. V.

Monatsgedanken

Monatsgedanken Januar 2024

 

Weinflaschen 2401 Fotor

Weinschläuche 2024 Fotor

   Junger Wein 

   gehört in

   neue Schläuche

   Markus 2,22

 

 

Prost Neujahr!

Wer kennt den Spruch nicht!? Hunderte Millionen Menschen haben sich beim Übergang ins neue Jahr 2024 damit zugeprostet.
Für diesen Zweck sind in der ersten Nacht des Jahres viele Flaschen Wein und Sekt, auch Schaumwein genannt, geleert worden. Auch im neuen Jahr werden es wieder pro Kopf rund 20 Liter Wein und etwa 4 Liter Sekt und Champagner sein (Daten s. STATISTA). Mit Grausen sehen Mediziner zwar diesen Alkoholkonsum, aber die meisten von ihnen diskutieren die körperlichen Schädigungen wohl gerne auch bei einem Glas Champagner.
Über viele tausend Jahre gehört der Wein zur Kultur der Menschheit und ist natürlich auch ein geradezu biblisches Getränk, das auch Jesus gut kannte und vermutlich genoss. Allerdings wurde Wein sehr lange nicht in den später erfundenen Glasflaschen aufbewahrt und kredenzt, sondern in Schläuchen aus Tierhäuten (oft Ziegenhäute). Die Technik der alkoholischen Gärung war in der Antike natürlich auch noch nicht ausgereift und so gärte ein junger Wein in den Schläuchen oft lange nach. Dabei bildet sich Kohlendioxid, das den Schlauch buchstäblich aufblähte. Das hält so ein neuer Schlauch spielend aus, aber eben nur ein gut vernähter neuer. Alte Schläuche dagegen konnten durch junge, gährige Weine buchstäblich platzen; Materialermüdung nennt man das heute. Damit ist der Hintergrund des ersten Monatsspruchs des Jahres 2024 geklärt, nicht aber, was Jesus seinen Zuhörern mit diesem bis heute oft sprichwörtlich gebrauchten Satz sagen wollte. Die Menschen damals bewegte noch nicht die Frage, ob neue Wärmepumpen tatsächlich so eine gute Idee für alte Häuser sind. Sie waren irritiert, ja sogar aufgebracht, von der neuen Verkündigung dieses Jesus von Nazareth, der ihre alten religiösen Lehren zum Bersten brachte. Jesus erzählte von einem Gott, der die Menschen nicht für ihre vergeblichen Versuche strafte, aus sich heraus besser zu werden und eine bessere Erde zu schaffen. Zu dieser Selbsterlösung sollte die Religion beitragen um die Sympathie Gottes zu gewinnen, eine Vorstellung, die die Antike bis heute überlebt hat.
Auch im neuen Jahr werden Menschen vorhersehbar neben allen guten oft falsche Entscheidungen treffen, unter denen andere leiden müssen oder in ihrem Leben negativ beeinflusst werden. 2024 werden Kriege und Elend nicht verschwinden und manche Unfähigkeiten positive Entwicklungen verhindern. Das gilt für die große Politik, aber auch für den kleinsten, privaten Bereich. Im biblischen Horizont wird dies Schuld genannt oder mit dem Begriff Sünde bezeichnet. Jesus verkündigte keinen Gott, dem diese Schuld der Menschen egal ist oder er sie schulterzuckend zur Kenntnis nimmt, sondern der ihr Versagen klar benennt und Rechenschaft fordert. Er wusste, was Menschen bis heute in ihren alten „Werteschläuchen“ transportieren: Liebe für die, die uns lieben, Verachtung und Hass den Feinden, Vergebung nur für Ausgewählte, Leben auf Kosten anderer, Absolutsetzung eigener Vorstellungen, ignorieren eigener und brandmarken der Fehler anderer…….). Dieses völkerumspannende Wertesystem ist ein alter Wein, der über Generationen verköstigt wurde und wird. Das kann man auch ohne jeden religiösen Bezug mit dem Philosophen Thomas Hobbes zusammenfassen: „Der Mensch ist des Menschen Wolf.“
Und dann kommt einer daher mit einer gährigen neuen Botschaft von bedingungsloser Liebe, ja Feindesliebe, vom Bekenntnis eigener Schuld vor einem Gott, der nicht Selbsterlösung fordert, sondern nun selbst für die Erlösung aus dem Teufelskreis des Versagens sorgen will. Diese neue geradezu unmenschliche Wertemischung sprengte und sprengt den bestehenden Lebensrahmen. Kein alter Schlauch hält diesen Druck auf Veränderungen aus. Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als dass die Bedingungen in dieser Welt sich nur positiv verändern können, wenn Menschen sich grundlegend verändern, also darin in biblischer Begrifflichkeit eine neue Kreatur werden. Diese Umwandlung ist aus sich heraus unmöglich. Da gibt es nur einen Weg den Jesus aufzeigt: Sich neu Gott zuzuwenden und dem, der den Menschen aus dem Gefängnis seiner alten Menschlichkeit erlöst. Der Apostel Paulus fasste dies in der Formel zusammen: „Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus.“ (2.Kor.5,17f)
Jesus von Nazareth wurde zum Christus Gottes bestimmt, zum Erlöser jener Menschen, die am Ende ihrer gescheiterten Selbsterlösung sich ihm zuwenden und mit ihm dann fähig werden, eine neue Welt zu gestalten.

Damals wie heute passt diese Botschaft nicht in die alten Schläuche dieses Planeten, die wir auch wieder mit auf die Reise ins neue Jahr genommen haben. Jesus bietet uns den neuen Schlauch an und füllt ihn selbst mit neuem Wein!

Probieren Sie mal etwas davon, vielleicht schon im

im Januar Anno Domini 2024

© D.E.