Monatsgedanken Mai 2024

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Alles ist mir erlaubt,
 aber nicht alles dient zum Guten.
Alles ist mir erlaubt,
aber nichts soll Macht haben über mich
.

1.Korinther 6,12



Frühlingszeit ist Pflanzzeit - ob im eigenen Garten, auf dem Balkon oder auf der Fensterbank soll es grünen und blühen. Vielleicht haben Sie ja auch bereits den Samen für das auf dem Bild abgebildete Pflänzchen in die Erde gebracht? Es gehört sicher nicht zu den botanisch optischen Highlights. Inzwischen kennt es jedoch fast jeder und es hat einen Top-Platz in den Medien in den letzten Wochen und Monaten erreicht. Im Gegensatz zu Primeln, Tulpen, Maiglöckchen und allen anderen Frühblühern war es allerdings bis vor kurzem nicht erlaubt, das Pflänzchen daheim zu kultivieren. Der private Anbau von Pflanzen aus der Gattung Cannabis war gesetzlich streng untersagt. Als weiterverarbeitetes Rauschmittel waren diese auch dann Gras oder Marihuana genannte Pflanzen abseits der Medizin tabu. Wer es anbaute oder auch nur besaß, konnte je nach Fall sogar ins Gefängnis wandern, denn zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie nicht nur Ihren Gesetzgeber....
Keineswegs ist das ein neues Thema und um 53 v. Chr. griff es der Apostel Paulus in seinem Brief an die junge christliche Gemeinde in Korinth auf. Ob die Korinther kifften sei dahingestellt (der Gebrauch von Rauschmitteln in der Welt reicht tausende Jahre zurück), aber das „nicht alles zum Guten dient“ klingt geradezu selbstverständlich. So warnen Mediziner vor Suchtgefahren, psychischen und gesellschaftlichen Folgen (z.B. Beeinträchtigungen im Straßenverkehr). Damit ist die eigentliche Frage von Paulus getroffen: Was hat Macht über mich und beherrscht mich? Ist nicht die Selbstkontrolle ein unverzichtbares Gut, dass ich nicht auf’s Spiel setzen sollte? Dagegen kann man natürlich einwenden, dass ich mich ja freiwillig in eine Abhängigkeit begebe und außerdem behalte ich verantwortlich gedacht ja meine Selbstkontrolle. „Ich kenne mein Maß“ – so sagt es der alkoholaffine Volksmund oft. Doch wir wissen aus vielen Erfahrungen, dass es je nach (altersabhängiger und altersunabhängiger Reife) von uns Menschen damit oft nicht so weit her ist, auch wenn wird es  mit Hinweis auf unsere Selbstkontrolle gerne behaupten. Genau diese menschliche Kluft zwischen Wissen und Handeln und Gefährdung durch Triebsteuerung (Rauch kann ein schönes Gefühl sein) beschrieb selbst Paulus schon im Blick auf sich selbst: „Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich.“(Brief an den Römer, 7,19).
Und so geht es wohl nur mit Gesetzen als Regelungen für uns Menschen mit begrenzter Vernunft, die auch die Selbstbestimmung gefährdet. Seit dem 1.April 2024 ist es nun erlaubt, die Cannabispflänzchen auf die Fensterbank zu setzen, allerdings nur genau drei. Eine Fülle von damit verbundenen, weiteren gesetzlichen Regelungen, die gebieten wo, wann und wie gekifft werden darf, zeigen das Dilemma aller Gesetze: sie sind Menschenwerk. Heute so –morgen anders (was nicht immer besser bedeuten muss) und mit der nächsten Regierung kommen weitere Gesetzesüberraschungen wie wir alle wissen.
Da fährt man dann doch vielleicht mit Paulus besser: „Alles ist mir erlaubt…“. Das ist eine sicher überraschende Aussage, denn nicht Wenige sehen in der Bibel das große Gebots- und Verbotsbuch und bestimmt gehören die 10 Gebote als bekanntes Stichwort dazu. Was Paulus im Hinterkopf hat und was auch der Kern der biblischen Botschaft ist, könnte man in der hier gebotenen Kürze vielleicht so zusammenfassen: Menschen sind von Natur aus von Gott als freie, vernunftbegabte Wesen geschaffen, jedoch werden sie getrieben von ihren Begierden und Interessen unvernünftig Handelnde, die sich und die Welt gefährden. Gesetze sind daher notwendige Leitlinien, aber die Verantwortung vor einem menschlichen Gesetzgeber ist nicht hinreichend für ein gelungenes und gerechtes Leben, denn die Gesetze der wechselnden Gesetzgeber sind ebenso zeitgebunden, fehlerbehaftet und von Interessen abhängig. So bleibt nur, sich der Verantwortung gegenüber einer Macht zu stellen, die außerhalb menschlicher Bedingungen existiert: Gott. In dieser Bindung an den Schöpfer werden Gebote dann sogar zu Freiheiten, die alles erlauben, wenn sie persönlich vor ihm verantwortet werden. So sind die oft übersetzten und als Forderung begriffenen: DU SOLLST… Formulierungen der 10 Gebote genauer zu übersetzen mit DU WIRST… . In der Antwort auf die notwendige Frage an Gott, was zu tun und zu lassen ist, verbieten sich mir Handlungen, obwohl sie erlaubt sind. Das ist verantwortete Selbstbestimmung, die sogar je nach Mensch zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann.
Ist damit alles gesagt und sind alle Fragen geklärt? Gewiss nicht!
Aber es geht in jedem menschlichen Leben einen großen Schritt weiter, wenn wir uns Gott zuwenden und IHM die Macht über unser Leben geben, vielleicht schon im

Mai Anno Domini 2024

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